München, 19.04.2024 – Marvel Fusion ist Teil des Trägheitsfusion-Verbundprojekts PriFUSIO, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den kommenden drei Jahren mit 18 Mio. Euro gefördert wird. Das Münchner Unternehmen, das führend bei der Laserfusion ist, trägt damit zur systematischen Entwicklung von Schlüsseltechnologien für Fusionskraftwerke bei. Mit PriFUSIO werden in Deutschland zentrale Kenntnisse für die Entwicklung von Hochenergielasern für die Laserfusion und für die Entwicklung spezifischer Komponenten aufgebaut und weiterentwickelt. Das Projekt läuft bis 2027 und ist bereits gestartet.
Ziel von PriFUSIO ist es, optimale optische Materialien für effiziente, breitbandige Hochenergielaser und langfristig belastbare Optiken zu erforschen und industriell nutzbar zu machen. Marvel Fusion nimmt in seinem PriFUSIO-Teilprojekt die Charakterisierung und Skalierung von speziell dotiertem Calciumfluorid (CaF2) als Laserverstärkermaterial für laserbasierte Trägheitsfusion in den Fokus. Mit Calciumfluorid in ausreichender Größe und Qualität kann das Münchner Unternehmen signifikante Verbesserungen seines bestehenden Laserverstärkerdesigns erreichen, das ein Kernstück der Laserfusion darstellt. Die Gesamtkosten des Teilprojektes betragen ca. eine Million Euro. Davon wird das BMBF 75 Prozent gestaffelt über die Projektlaufzeit übernehmen.
“Die Förderung durch das BMBF ist ein Meilenstein für die Laserfusionsbranche und ein großer Vertrauensbeweis des BMBF. PriFUSIO wird das Know-how der Partner entlang der Prozesskette zusammenführen. Das ist ein wichtiges Signal für den Fusionsstandort Deutschland. Gemeinsam mit unseren Partnern setzen wir neue Maßstäbe in der Entwicklung von Hochenergielasern. Wir sind stolz darauf, durch dieses Projekt die Zukunft der Energiegewinnung mitzugestalten und die technologische Expertise in Deutschland maßgeblich zu stärken”, sagt Moritz von der Linden, CEO von Marvel Fusion.
Im Rahmen des PriFUSIO-Projekts arbeitet Marvel Fusion mit renommierten Partnern zusammen: Das Konsortium besteht aus sieben Industriepartnern – unter anderem der Trumpf AG, der Schott AG und Hereaus Quarzglas GmbH & Co. KG – sowie den Forschungsinstituten Laserzentrum Hannover (LZH) und den Fraunhofer-Instituten für Lasertechnik in Aachen und für Angewandte Optik und Feinmechanik in Jena. Direkte Verbundpartner in Marvel Fusions Teilprojekt sind die Firma Layertec aus dem thüringischen Mellingen, ein Spezialist für optische Lasertechnik-Komponenten, und das LZH.
PriFUSIO ist Teil des Förderprogramms “Fusion 2040 – Forschung auf dem Weg zum Fusionskraftwerk”. Darin wird die Bundesregierung in den nächsten fünf Jahren mehr als eine Milliarde Euro in die Fusionsforschung investieren. Mit der Zielsetzung, das erste Fusionskraftwerk der Welt in Deutschland zu realisieren, ist das ein starkes Zeichen der Unterstützung des BMBF für die lokale Fusionsindustrie.
Das im Jahr 2019 in München gegründete Unternehmen Marvel Fusion verfolgt einen innovativen und beschleunigten Weg zur Kommerzialisierung der Fusionsenergie. Das einzigartige Technologiekonzept basiert auf hochintensiven, kurz gepulsten Lasern und nanostrukturierten Brennstoffen. Das Unternehmen hat die grundlegenden physikalischen Faktoren des theoretischen Modells in kontinuierlichen Experimenten über vier Jahre hinweg validiert und signifikante Fusionsreaktionen mit dieser Technologie nachgewiesen. Das Unternehmen wird in Colorado gemeinsam mit der Colorado State University bis 2026 eine Demonstrationsanlage für die Fusionstechnologie im Wert von 150 Millionen US-Dollar errichten.
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Georg Korn und Hartmut Ruhl unterstützen Marvel Fusion renommierte Wissenschaftler auf dem Gebiet der Fusionsforschung, darunter Gérard Mourou, Nobelpreisträger für Physik und Siegfried Glenzer aus Stanford. Marvel Fusion ist Teil des RISE-Zentrums für laserbasierte Fusionsforschung, das von der Colorado State University und dem SLAC National Accelerator Laboratory des DOE geleitet wird. Das Zentrum wird von der Stanford University zusammen mit Experten der University of Illinois, der Cornell University, der Texas A&M, des Los Alamos National Laboratory, des Naval Research Laboratory, von Xcimer Energy und von General Atomics betrieben.
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